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Experteninterview Nadja Amireh von Wake up Communications

Nadja AmirehNadja Amireh (Foto: Lenz Fotografie)

Hallo Nadja!
Ihr seid mit Eurer Agentur Wake up Communications vor allem auf die integrierte Markenführung und Kommunikation spezialisiert. Trotz fachlicher Überlappungen arbeiten wir erfolgreich seit vielen Jahren zusammen. Wie wichtig sind Dir Netzwerke und Partnerschaften in Eurer Arbeit?

Netzwerke und Partnerschaften sind mir und meinen Kollegen sehr wichtig. Wir sind eine (noch) kleine Agentur und können nicht alle Dienstleistungen inhouse anbieten. Das ist aber unserer Meinung nach auch gar nicht nötig. Wir arbeiten schon lange sehr eng und erfolgreich mit anderen Agenturen wie euch zusammen. Da wir oft das Sprachrohr zum Kunden sind und die Aktivitäten mehrerer Agenturen bündeln, ist es enorm wichtig, dass wir uns darauf verlassen können, dass unsere Agentur-Partner das gleiche Verständnis von Gründlichkeit, Sorgfalt und Qualität haben, aber auch dass es zwischenmenschlich stimmt.

Gemeinsam Ziele erreichen ist ein schönes Thema. Auf Eurer Website steht, dass Ihr Euch durchaus auch als Sparringspartner für Eure Kunden seht. Was genau meint Ihr damit?

Wir stellen in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden einen Trend fest, der uns viel Freude macht: Immer mehr Kunden sehen eine Agentur (uns) nicht nur als ausführendes Organ, sondern wirklich als Partner, mit dem man gemeinsam die Ausgangslage und den Markt analysiert, Kommunikationsmaßnahmen und Strategien plant und umsetzt. Wir gehen gemeinsam mit unseren Kunden ans Eingemachte und stellen auch unangenehme Fragen, die die Marke oder das Unternehmen betreffen. Als Außenstehender sieht man viele Dinge, die im Unternehmen nicht gesehen werden. Betriebsblindheit ist keine Seltenheit. Gleichzeitig finden wir es legitim, dass unsere Kunden ganz klar nach dem Wert fragen, den unsere Kommunikation ihnen bietet und sich auch nicht mit typischen PR-Phrasen (die leider allzu oft von anderen Agenturen benutzt werden) als Antwort zufrieden geben.

Ein guter Kommunikationsmix ist wichtig für eine integrierte Markenführung! Wie muss eine Marke, Deiner Meinung nach heute kommunizieren? Und welchen Stellenwert nimmt das Internet dabei ein?

Eine Marke muss ausgewogen kommunizieren, passgenau zu den Kanälen und Botschaften. Marken lassen sich nur dann zielführend steuern, wenn die Berührungspunkte zwischen Kunde und Marke langfristig geplant werden.

Daher ist die Strategie im Vorfeld besonders wichtig. Gerade bei der Vielfalt der Möglichkeiten, den verschiedenen Kanälen und den verschiedenen Formen der Kommunikation, ist es essentiell, genau zu planen und zu strukturieren, was wann wo und mit welchem Ziel erfolgen soll.

Integrierte Markenführung endet nicht am Produkt, sondern berücksichtigt alle Aspekte, die sich auf die Beziehung zwischen Markt, Kunden und Unternehmen auswirken. Dazu gehören natürlich die Unternehmenskultur, Nachhaltigkeit, Verpackungsdesign, Produktentwicklung, Kundenservice, und – für mich besonders wichtig – die Kommunikation.

Das Internet nimmt dabei einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein. Die Möglichkeiten einer Marke dort stattzufinden und in allen Facetten ihre Persönlichkeit zu präsentieren, nehmen stetig zu. Das birgt einerseits großartige Möglichkeiten für eine Marke, stellt aber Unternehmen andererseits vor große Herausforderungen. Sie müssen die (technischen) Möglichkeiten erkennen, kennen, und abwägen, was passend für ihre Marke ist. Letztendlich ist es für mich immer entscheidend, ob eine Marke glaubwürdig im Netz wirkt. Einer Marke mit einem ansonsten total angestaubten Image, die sich auf der Webseite und ihrer sonstigen Kommunikation altbacken zeigt, nehme ich ihre plötzliche Modernität nicht ab, nur weil sie jetzt auf Instagram ist. Das Markenbild muss immer stimmig sein – auch und gerade im Internet, da hier alle Spuren lange sichtbar sind.

Nadja Amireh und ihr Team von Wake up CommunicationsNadja Amireh und ihr Team von Wake up Communications

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt Eurer Arbeit ist ja die Krisenkommunikation. Wenn es mal nicht so gut läuft, muss man sicherlich besonders sensibel kommunizieren und einen kühlen Kopf bewahren. Wie schafft Ihr das im stressigen Agenturalltag? Habt Ihr ein, zwei grundlegende Tipps für uns und unsere Leser?

Vorbereitung auf schlechte Zeiten sind das A und O, um in der Krise besonnen zu handeln. Wir haben für unsere Kunden Krisenguidelines und FAQs erstellt, die alle möglichen und unmöglichen Szenarien abdecken.

Mein Tipp: Erstellt diese Krisenpläne und Szenarien frühzeitig und haltet sie immer up to date, um sie im Notfall schnell nutzen zu können. Auch wenn ihr glaubt, dass diese Notfälle nie eintreten werden. In der Krisensituation ist man selbst als erfahrener Kommunikator so angespannt, dass man für alles dankbar ist, um das man sich in diesem Moment nicht kümmern muss.

Mein zweiter Tipp: Ruhe bewahren! Immer erst denken und dann handeln. Viele Krisen entwickeln sich erst richtig negativ, weil Menschen glauben, dass sie entweder die Kritik einfach aussitzen können oder im Gegensatz ganz schnell handeln und dabei etwas Unüberlegtes tun.

Vielen Dank für das Interview und danke für Deine Zeit! Eine letzte Frage sei erlaubt: Seid Ihr auch 2015 wieder als Sprecher beim Brand Day Cologne? Wir würden uns freuen...

Aber natürlich sind wir gerne wieder dabei. Im vergangenen Jahr war unser Thema. „Wie mache ich meine Marke fit für die Zukunft? Markenerleben bei der ältesten süßen Marke Deutschlands". Wir haben schon eine tolle Idee für unser Vortragsthema auf dem Brand Day Cologne 2015. Seid gespannt.

Das sind wir! Alle Informationen zu Nadjas Agentur Wake up Communications gibt es hier:

http://www.wakeup-communications.de

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